Um Sozialbetrug, Steuerhinterziehung und Schattenwirtschaft am Bau aufzudecken ist in Österreich die Finanzpolizei im Einsatz.
Die Baubranche zählt dabei traditionell zu den problematischsten Feldern, da einerseits „Pfusch“ von breiten Teilen noch immer als Kavaliersdelikt betrachtet wird, andererseits Bauunternehmer versuchen durch Schwarzarbeit usw. ihre Margen zu erhöhen, beziehungsweise die Konkurrenz durch extreme Niedrigpreise auszustechen.
Konkurrenz vermutet Betrug: Detektiv hilft
Bei der Ausschreibung eines Bauauftrags, war sich ein Bauunternehmer (A) absolut sicher, das günstigste Angebot abgegeben zu haben. Jedenfalls unter den Umständen, dass alle Arbeiter korrekt gemeldet sind, einen entsprechenden Lohn erhalten und Lohnnebenkosten korrekt abgeführt werden. Dennoch ging der Auftrag an den Konkurrenten B, der sich damit zum wiederholten Male über einen niedrigeren Angebotspreis durchgesetzt hatte.
Da sich Bauunternehmer A aber nunmehr sicher war, dass der Auftrag zum von B angebotenen Preis nicht kostendeckend abgewickelt werden kann, ohne dass Arbeiter schwarz beschäftigt werden, entschloss sich A einen Detektiv zu beauftragen.
Dieser sollte seinen Verdacht bestätigen, dass B diesen – und andere Aufträge – nur gewinnen konnte, da er Arbeiter illegal beschäftigt, damit Steuern und Sozialabgaben hinterzieht.
Allein durch Observierung der Baustelle, dem Protokollieren von Autokennzeichen und dem Ausforschen der auf der Baustelle tätigen Personen konnte der Detektiv genug Material sammeln, um bei den zuständigen Behörden eine Überprüfung der Arbeiter auf besagter Baustelle, sowie weiteren Baustellen des Konkurrenten durchführen zu lassen.